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1. Von 1789 - 1807 - S. 16

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
16 I. Die französische Revolution eifern, war es nicht natürlich, daß er sich bemühte, seine verlorene Gewalt baldmöglichst wiederzuerhalten? wart nicht ihr es, die ihr ihm diesen Kampfplatz eröffnet und ihn zum Ringen mit der gesetzgebenden Gewalt aufgefordert habt? Nun, in diesem Kampfe ist er besiegt worden, er liegt allein, entwaffnet zu den Füßen von fünfundzwanzig Millionen Menschen, und diese fünfundzwanzig Millionen Menschen hätten die unnütze Feigheit, ihn zu ermorden! hatte Ludwig Xvi. nicht die natürliche Neigung zum herrschen... mehr in sich unterdrückt als jeder andere Fürst der Welt? hat er nicht 1789 freiwillig einen Teil seiner Hechte aufgegeben? hat er nicht auf einen Teil der Vorzüge verzichtet, welche seine Vorgänger anzusprechen wagten? hat er nicht die Leibeigenschaft auf seinen Gütern aufgehoben? hat er nicht aufgeklärte Minister ... in seinen Rat aufgenommen ? hat er nicht Reichsstände einberufen und dem dritten Stande einen Teil feiner Rechte zurückgegeben l1 ... Erhebt euch zu der ganzen Größe der Volkssouveränität! bedenkt, welche Großmut eine solche Macht zu zeigen schuldig ist. Ruft Ludwig Xvi,. nicht als einen Schuldigen, sondern als einen Franzosen vor euch, und sagt ihm: „Die, welche dich einst auf den Thron erhoben, setzen dich heute ab: du versvrachst ihr Vater ^u sein, und du warst es nicht. — Mache durch deine Tugenden als Bürger die Fehler gut, welche du als König begingst."2 c) Kobespierrc.3 Seht nur, wie kühn die Freiheitsfeinde geworden find. . . . 3m Rugufi verbargen sich die Anhänger des Königs, wer seine Verteidigung übernommen hätte, wäre als Verräter bestraft worden. — heute tragen sie keck ihr Haupt hoch; heute überschwemmen unverschämte Schriften Paris und die Departements; Bewaffnete, in diese Mauern gerufen ohne euer wissen und den Gesetzen zuwider, haben die Stadt von ihrem Huf-ruhrfchrei ertönen lassen und Ludwigs Xvi. Ungestraftheit verlangt!... Gerechter Himmel! die wilden Horden der Sklaverei bereiten sich aufs neue, unser Vaterland im Namen Ludwigs Xvi. zu zerfleischen ! Ludwig kämpft noch aus dem Kerker gegen uns, und man zweifelt noch, ob er schuldig ist, ob man ihn als Feind behandeln darf! d) Deseze? vernehmt im voraus die Geschichte, welche zum Nachruhm sprechen wird: Ludwig bestieg den Thron in einem Alter von zwanzig Jahren und brachte auf denselben das Beispiel der Sittenreinheit, der 1 Thiers, a. a. D. Ii, S. 199. 2 Thiers, a. a. G. Ii, S. 200. 3 Thiers, a. a. (D. Ii, S. 210. 4 Oeseze und Ihalesherbes waren die vom Könige ernannten Verteidiger.

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 377

1877 - Leipzig : Teubner
Equites. Entscheidung in den Schlachten, sondern beruhte die Stärke des Heeres zu allen Zeiten ans dem Fußvolk (Legion). Was sie außer der ihrigen an Reiterei bedurften, mußten die Bundesgenossen (in doppelter Zahl) stellen. Ihre Stelle in der Schlacht war ebenfalls aus beu Flügeln, beiher equites alarii (bnnbesgeuössische Reiterei), unterschieben von equites legionarii (rötrt. Reiterei). Ueber die Bewaffnung der röm. Reiterei vgl. Waffen, 11. Zu bemerken sinb noch die equites cataphracti, ; auch loricati (Tac. lvist. 1, 79.), die nebst ihren Pserden vom Kops bis zu den Füßen mit einem Schuppenpanzer von Eisenblech auf einer lederueu ober leinenen Unterlage bebecft waren, lieber die Uuterabtheiluugeu und Befehlshaber vgl. Celeres uiib Dux, 4. Allmählich fing man an, mit der Reiterei abgesondert von den Legionen zu agireu, so schon im jugurthiuischen Kriege. Sali. Jag. 55. 99. Daher auch die Erscheinung, daß die Römer selber gar keine Reiterei mehr stellten, wie es J wenigstens in beu Kriegen des Cäsar feststeht (b. 4 g. 1, 42. 2, 11. 27.). Nach Augustus gab es alae quingenar iae urtb miliariae, indem mau schon seit Marius unter alae nicht mehr die sämmtliche Mannschaft der socii (Liv. 23, 45. 25, 21. Pol. 6, 26.), sondern' nur die Reiterei verstand. Gell. 16, 4. Cic. off. 2, 13, 45. Die alae quing. zerfielen in 16 (vgl. Tac. hist. 2, 14.), die miliar, in 24 Türmen und standen unter prae-fecti alaruin mit Tribunenrang, worin Clau-bins jeboch eilte Aenberung eintreten ließ. Säet. Claud. 25. Ihre Bewaffnung bestaub im Allge-gerneinen nach Josephos (b. Jud. 3, 5, 5.) in einem Schwerte au der rechten Seite, einem langen Wurfspieße (ob. Spieße, hasta, Tac. ann. 14, 37.), Köcher und 3 langen Pfeilen, in Brustharnisch und Helm. Auch die Vereinigung von Reiterei und Fußsoldaten sanb unter Vespasian statt, nach-bent schon Cäsar diese germanische Sitte babnrch eingeführt hatte, daß die antesignani neben und zwischen beit Reitern kämpften (Caes. b. c. 3, 75. 84.), wie auch von Tacitns (ann. 2, 15.) die Verbindung von leichten Fußsolbaten mit Bogenreiterei in dem Heere des Germaniens erwähnt wird. Vespasian bitbete sogenannte cohortes equi-tatae ober equestres, ans 120 Reitern und 600 Fußsolbaten bestchenb, alle leichtbewaffnet. Joseph, b. Jucl. 3, 4, 2. Später gab es cohorte s equitatae quing enariae und miliariae (120 Reiter und 380 Fußsolbaten, 240 R., 760 F.). Seit Habrian bebeutet vexillationes equitum basselbe, was früher alae, und war der Reiterbienst als equites auxiliarii eben so ehrenvoll, als der der Legionssolbaten. Auch die Bewaffnung der Reiterei war der des schweren Fußvolks ganz gleich. 1 Equites Haben in verschobenen Zeiten eine verschobene Bebcntung gehabt, weshalb man mehrere Perioben unterscheiben muß. l. Zeit. Von Ro-mulus bis aus die Gracchen waren equites ein Theil des römischen Heeres, also von rein militärischer Bebentnng und sortwährenb wechselnb, benn wer noch beenbigter Dienstzeit austrat, hörte auf eques zu sein. Romnlns grünbete diese Heeresabtheilung, inbem er aus jeber der 3 Urtribns, der Ramnes, Tities, Lueeres, 100 equites auswählen ließ, bergestatt, daß aus jebe der 30 Cn-rieit 10 equites kamen. Je 100 bilbeten eilte 377 Centurie und trugen den Namen der Tribus, welche sie repräsentirten, je 30 machten eine Turma aus und je 10 hatten einen Decurio. Alle standen unter dem Tribunus Celerum (s. d.). Zu den 300 romulischeu Rittern fügte nach der gewöhnlichen Tradition Tullns Hostilins aus den ehemaligen Bewohnern Alba's, welche nach Rom übersiedeln mußten, 300 Ritter in 10 Türmen hinzu (Liv. 1, 30.), veränderte aber die Zahl der Centurien nicht. Diese Nachricht ist wahrscheinlich vielmehr auf bett Zutritt der Centurie der Lueeres zu bett Centurien der Ramnes und Tities zu beziehen. Tarqninins Priscus verboppelte die Zahl der equites nach der gewöhnlichen Tradition abermals, so daß es nun 1200 equites gewesen wären (400 Ramnes, nämlich 200 priores, 200 posteriores lt. s. f.). Liv. 1, 36. Cic. r. p. 2, 20. Wahrscheinlich aber verboppelte Tarquiuius Pri-scns nur die Zahl der 300 Celeres, so daß es sortan 200 Ramnes, 100 priores, 100 posteriores n. s. s. gab. Aus bieseu 1200 (wahrscheinlich richtiger 600) equites machte Servins Tnllins wahrscheinlich 6 Centurien (s. Sex suffragia) nnb fügte dazu 12 Centurien neuer ober plebejischer Ritter, mit 2400 (richtiger 1200) Mattn, im Ganzen also nicht 3600, sonbern 1800, welche Zahl sich lange Zeit erhielt. Seit Servins Tullius war ein gewisser Census nöthig, um Ritter zu werben, vermuthlich ein zehnmal so hoher als der Mini-mal-Censns der l. Classe. Alle aber, welche in 2 den 18 Centurien stauben und welche zuerst vou bett Cousulu, sobauu vou bert Censoren (alle 5 Jahre bei dem Census) ernannt und in das Album eingetragen würden, erhielten vom Staate einen equus publicus d. H. Geld zu dem Ankauf eines Kriegsrosses, aes equestre genannt und 10,000 Asses (Sextantarasse) betrageub, nebst einem Beitrag zur Unterhaltung des Rosses, welcher aes hordearium Hieß und 2000 Asses (Sextantarasse) betrug, s. Aes. Diese Summen sinb aber nicht die ältesten nnb ursprünglichen, soubern gehören der Zeit an, als die Gelbsätze nach dem Sextantarsnße nornürt worben waren. So lange der Ritter den equus hatte, stimmte er in den 18 Rittercenturien, und er konnte das Roß auch behalten, nachdem seine Dienstzeit abgelaufen war, ja sogar wettn er in beu Senat gekommen war, bis ein von Cicero (r. p. 4, 2.) erwähntes Plebiscit bestimmte, daß der eques bei dem Eintritt in den Senat den equus publicus abgeben und dem zufolge auch nicht mehr in den Rittercenturien stimmen solle.— Außer bert 1800 equites der 18 Centurien gab es noch seit dem Ansauge der Republik 400 equites equo publico, die nicht in den Centurien waren. Diese Einrichtung des Valerius Poplicola scheint jedoch eingegangen zu seilt, als die equites equo privato auskamen. Seit 403 v. C. nämlich bilbete sich eine neue Ritterschaft, inbem sich bei der Belagerung von Veji viele junge Leute von dem Rittercensus als freiwillige equites melbeten und aus eigenen Rossen bienen wollten. Der Senat nahm das Anerbieten an, und nun gab es neben den eigentlichen Staatsrittern equo publico auch eine befottbere Caval-lerie junger wohlhabenber Leute, welche weber bett equus publicus, noch den Rang, noch das Stimmrecht itt den 18. Centurien besaßen. — 2. Zeit. Die Ritter als bleibender Stand des 3

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 521

1877 - Leipzig : Teubner
Ilonorius nichts gegeben, nichts selber, auch nicht durch andere versprochen zu haben (nihil se ob advo-cationem cuiquam dedisse, promisisse, cavisse), aber nach Entscheidung des Processes durfte der Rechtsanwalt ein honorarium decem milium beanspruchen (Plin. ep. 5, 21.). — Ebenso wurde sowol in Athen als in Rom den Lehrern der Künste und Wissenschaften ein honorarium bezahlt (pretiurn disciplinae), vgl. Schulwesen. — Die Aerzte, vorzüglich bei den Griechen, empfingen neben der Staatsbesoldung (drifiooievov-rfg iazqoi im Gegensatze zu den isicorevovrsg, Privatärzten) eine Vergütigung von den behan beiten Kraulen, gwgtqov. S. Aerzte. Honorlus, Flavius, Sohn Thcodosins' I., wurde im I. 384 n. C. geboren, 393 zum Augu-stus erhoben und nach dem Tode seines Vaters im I. 395 Kaiser des weströmischen Reiches unter Vormundschaft des Vandalen Stilicho. Der letztere stützte durch seine Kraft und Energie das wankende Reich, that aber nichts für die geistige Entwickelung des unmündigen Kaisers, der bis an seinen Tod ein Spielball seiner Günstlinge blieb. So lange Stilicho lebte, schützte er das Reich gegen die Einfälle deutscher Völker unter Alarich und (406) Rhadagais, den er bei Florenz vernichtete; als aber Houorius, obschon mit des Stilicho Tochter vermählt, im I. 408 seinen Schwiegervater hatte umbringen lassen, da erlag das Reich in den Jahren 408—410 den Anfällen deutscher Stämme, welche eine Provinz nach der andern abrissen und in denselben neue Reiche gründeten. Zuletzt mußte Honorius seinem siegreichen Felbherrn Konstantins seine zuvor mit dem Westgothenkonig Athanlph vermählte Schwester Placidia vermählen (417) und ihn zum Mitre-geriten annehmen! (421). Er starb im August 423. "Ojixhtbc, s. üvlri, 2. 'O.rxitai, Fußkämpser mit schwerer Rüstung in bett Heeren der Griechen, waren in der Heroenzeit nur die unwesentlichere Beigabe des einen Edlen, Fürsten. Nach der dorischen Wanderung änderte sich das Kriegswesen dahin, daß die Hopliten nicht blos den hauptsächlichsten Theil des Heeres, sondern das Heer selber bildeten, und alle übrigen, wie die etwaige Reiterei (vgl Equitatus), die Heloten it. s. w., für sich nichts galten. In einer geschlossenen Phalanx vereinigt, kämpfte nun das Heer in Massen, im Gegensatze zu den Einzelkämpfen der heroischen Zeit. Die Gliederung des Hoplitenheeres s. Exercitus und Phalanx. Die Bewaffnung der Hopliten war nur auf den Nahkampf berechnet, Aufgabe beinnach burchzubrechen und zu siegen ober zu sterben. Der Spieß würde nur zum Stoße ber-wanbt, nicht zum Wurfe; er maß 7—9 Fuß und würde bei bloßer Abwehr eines anprallenden Feindes wol in einen Seiteneinschnitt des großen Ovalschilbes (don^), der an einem Wehrgehänge getragen und mittelst einer Handhabe (nögna^) regiert wurde, aufgelegt. Außerdem führte der Hoplit als Angriffswaffe noch ein Schwert, zum Schutze einen ehernen Panzer, Helm und Beinschienen, — Alles zusammen gegen 70 Pfunb. In der Schlacht mußte er es selber tragen, ans dem Marsche hatte er baju einen seiner Sklaven (vgl. Exercitus), so daß ihm ungefähr 40 Pfuud blieben. — In dem makedonischen Heere würden — Horatii. 521 die Hopliten Phalanqiten genannt, freie, aber nicht adelige Makedonier. Ihre Bewaffnung bestand in einem runden Schilde von 2 Fuß Durchmesser und 10—12 Pfund Gewicht, einem Lederkoller mit erzenen Beschlägen, rundem Filzhute und Beinschienen; dazu kam ein kurzes Schwert und der makedonische Spieß, die Sarissa, 15—16 Fuß lang. Hora f. Dies und Solarium. Horae, r£lgcu, die Horen, Göttinnen der Ordnung in der Natur, der gleichmäßig wechselnden Jahreszeiten, welche durch den Wechsel der Witterung der Pflanzenwelt Gedeihen und Fruchtbarkeit bringen. Bei Homer stehen diese blühenden Witterungsgöttinnen in enger Verbindung mit Zeus, dem Herrscher des Himmels; sie heißen seine Dienerinnen und öffnen und schließen die Thore des Himmels. Od. 24, 344. Ii. 5, 749. Namen und Zahl nennt Homer nicht. Bei Hefiob {tlieog. 901.) heißen sie Töchter des Zeus und der Themis, mit Namen Ettnomi a (Gesetzmäßigkeit), Dike (Recht) und Eirene (Friebe). Aus biefen Namen erkennt man, daß bei Hesiob die Witte-rungsgöttinnen schon zu sittlicher Bebeuluug gelangt finb, welche wie in der Natur so auch int Menschenleben Orbnung und Gesetzmäßigkeit schaffen und erhalten. Man dachte sich gewöhnlich die Horen in der Dreizahl, weil man drei Jahreszeiten anzunehmen pflegte, Frühling, Sommer und Winter; später sprach man auch von vier Horen; in ältester Zeit aber nahm man wahrscheinlich nur zwei an. In Athen verehrte man von Alters her eilte Frühlingshore, Thallo (Occmw von tfahco), und eine Höre des Sommers , Karpo (Kagnw von xttßtrdc). Die Göttinnen, weche die Pflanzen zur Blüte und Voll-eitbung führen, ernähren auch die aufblühenbe Jngenb und bringen das Thun der Menschen zu glücklichem Ende. Von der Kunst werden sie theils einzeln, theils in Gemeinschaft dargestellt als schöne, jugendliche Gestalten, geschmückt mit den Erzeugnissen der verschiedenen Jahreszeiten. Sie hatten Heiligthümer zu Athen, Korinth, Ar-gos und an anderen Orten. Horapolio, 'ttgunomwv, eine Name, der in die Zeit der Verschmelzung der ägyptischen und hellenischen Nationalität gehört, wird bei Suidas zwei Schriftstellern beigelegt, von denen der eine, aus Phenebythis in Aegypten, unter Theobosins lebte, der andere, einfach als Aegypter bezeichnet, unter dem Kaiser Zeno. Vielleicht ist mit diesem der H. identisch, der, aus der Stadt Niko-polis stammend, ein Werk über Hieroglyphen verfaßte, welches ein gewisser Philippos im vierten Jahrhundert n. ($. ins Griechische übersetzte. Die Übersetzung ist mehr umschreibend als interlinear, ja er hat Manches hinzugethan, was nicht in dem Original stehen konnte. Auch Übersetzungsfehler taffen sich mit großer Wahrscheinlichkeit nachweisen. Die Erklärung der Hieroglyphen geschieht meist in der Art, daß zuerst die Bedeutung, dann das Zeichen angegeben wirb, worauf daun eine längere ober kürzere Erklärung des Zusammenhanges zwischen Sinn und Bilb folgt. Herausgegeben von Leemans (1835). Horatii, ein patricisches Geschlecht, was schon der Name embeutet (f. Curiatii), von latinischem

4. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 475

1877 - Leipzig : Teubner
Harpyien — Hasta. 475 ccrb (1683), I. Gronov (1696) sind vereinigt m der Ausgabe von 50. Dindorf (1824, 2 Bde.). Neuere Ausgg, von I. Besser (1833) und W. Dindorf (1853). Harpyieii) (von ägnä^co'), die Göttinnen des raffenden Sturmes (= &vfual). Bei Homer, der ihre Zahl und ihre Namen nicht vollständig angibt und uur die Podarge, Fußschnelle, nennt (sj. 16, 150.), sind es schnelle Göttinnen, welche die Menschen, die spurlos verschwunden waren, rauben sollten. Horn. Od. 1, 241. Hesiod (theog. •267.) nennt sie geflügelte, schönlockige Göttinnen, Töchter des Thaumas und der Elektra, mit Namen Aello und Okypete. Später vermehrte man ihre Zahl (Mllopns, Thyella, Kelaino u. s. w.) und machte sie zu geflügelten Mißgestalten, Vögel mit einem Mädchengesicht. Sie kommen besonders in der Argonautensage als Plagegeister des blinden thrakischen Sehers Phiueus vor, dem sie das Mahl rauben und verunreinigen, bis die Argo-imuten Zetes und Kala'is, die geflügelten Boreas- j söhne, sie vertreiben und tobten, ober bis zu den strophadifchen Inseln verfolgen, wo sie eidlich versprechen, den Phineus nicht mehr heimzusuchen. Hier trifft sie Aeneas (Verg. A. 3, 209 ff.). Nach ihrer Austastung in der Argonautensage erscheinen sie nicht mehr als die Göttinnen des raffenbeu Sturmes, sondern sind Repräsentanten des alles wegraffenden, schmutzigen Hungers. Harqtles) Charudes, Xa^ovseg, nennt Ptole-maios unter den Bewohnern der kimbrischen Halbinsel. Sie dienten auch im Heere des Ariovist. Caes. b. g. 1, 31. 37—51. Haruspices s. Divinatio, 16. Hasdrfibal, ’Aodqovßag, Name mehrerer berühmten Karthager: 1) ein Sohn Hanno's, wurde von Regulus besiegt, erhielt später (254) den Befehl aus Sicilien und erlitt 250 von Metellus eine Niederlage bei Panormos. Fol. 1, 38 f. — ■>) Schwiegersohn des Hamilkar Barkas, ein talentvoller Mann und ausgezeichneter Feldherr. Lic. 21, 1. Nach seines Schwiegervaters Tode {227) erhielt er den Oberbefehl in Spanien, vollendete die Unterwerfung dieses Landes und gründete Neu-Karthago. Just. 44, 33. App. Hisp. 12. Diod. Sic. 25, 2. Mit den Römern schloß er den bekannten Vertrag hinsichtlich des Ebro als Grenzflusses. Ihn ermordete 221 ein rachsüchtiger Spanier. — 3) Sohn des Hamilkar Barkas, einer der größten Feldherren Karthago's, befehligte im zweiten punischen Kriege zuerst in Spanien, welches er ruhmvoll gegen die beiden Sei-pionen und andere römische Feldherren vertheidigte, und gewann glänzende Siege. Daraus von seinem Bruder Hanuibal im Jahre 207 zu Hülse gerufen, zog er mit einem großen Heere über die Pyrenäen und Alpen nach Italien, verband sich mit den oberitalischen Galliern, ging über den Po und lagerte sich am Flüßchen Metaurus in der Nähe der kleinen Stadt Sena. Hier wurde er von den römischen Eonsuln Livius Salinator und Claudius Nero nach heftigem Kampfe besiegt und fiel in der Schlacht. Liv. 27, 1 ff. Pol. 11, 2. App. Hann. 52 ff. — 4) ein Sohn Gifko's, kämpfte unter dem vorigen in Spanien gegen die Römer bis 207 und traf spät°r mit dem älteren Scipio beim Syphax, König von Numidien, zu- sammen. l.iv. 28, 18. Durch seine Tochter ©o-phonisbe, welche zwar unfreiwillig aber aus Vaterlandsliebe sich mit dem Syphax, welcher den Karthagern Unterstützung versprach, vermählt hatte, nachdem sie vorher mit dem Masiuissa verlobt gewesen war, diesem heftig verfeindet, bekämpfte er ihn später (205 — 201), betrieb dann eifrige Rüstungen gegen die in Asrika gelandeten Römer, war aber unglücklich und wurde seines Amtes als Feldherr entsetzt. Erst auf Haunibals Verlangen wurde er begnadigt und leistete diesem _ gute Dienste. Die Schuld der Niederlage desselben schob man indessen ihm zu und nöthigte ihn, durch Gift seinem Leben ein Ende zu machen. App. 8, 10. 24. 36. 38. — 6) H. Ealvus, verlor ein Heer auf Sicilien, 215. Lio. 23, 32 ff. — 7) ein karthagischer Feldherr, erhielt den Befehl, Hanni-bals Heer nach Afrika überzuführeu. — 8) H. Hädus, schützte die im Jahre 203 nach Karthago geschickten Gesandten Roms vor der Volkswuth. App. 8, 34. — 9) kämpfte (151) anfangs mit Glück gegen Masinissa, erlitt aber nachher eine Niederlage und erkaufte den freien Rückzug mit i Eingehung harter Bedingungen. Der Todesstrafe entging er durch die Flucht. Später begnadigt, befehligte er bei Einschließung seiner Vaterstadt ein Heer außerhalb Karthago's, kämpfte oft siegreich mit den Römern unter dem Eonsul Mani-lius, mußte sich aber endlich doch in die Stadt werfen. Hier feuerte er feine Mitbürger zur Gegenwehr an, lähmte aber ihren Muth durch un-zeitige Grausamkeit gegen römische Gefangene; darauf flüchtete er in die feste Burg, in der er nach standhafter Gegenwehr zuletzt den Muth verlor, so daß er ins römische Lager floh und den Scipio um Gnade anflehte, während feine Gattin sammt ihren Kindern den Tod in den Flammen suchte. Er starb in Italien. App. 8, 80 ff. 114. 130. Pol. 39, 2. Flor. 2, 19. Hasta, sabinisch quiris, der Speer, die Lanze, war ursprünglich identisch mit sceptrum, scipio, festuca, vindicta, und galt als Symbol der Eroberung ober des durch Kriegsrecht gewonnenen Eigenthums, sobann des römischen Eigenthums überhaupt. 1) Im Völkerrechte biente die hasta bei Devotionen, inbetn der dem Tode sich Wei-, henbe aus einer hasta staub, und bei Kriegserklärungen der Fetialen, welche die Lanze auf i das feindliche Gebiet warfen. — 2) Im ius publicum brauchte man die hasta bei öffentlichen [Verkäufen (praedae sectio, venditio bonorum proscriptorum) und Verpachtungen, welche die Prätoren veranstalteten. Ebenso wenig fehlte die hasta bei Privatauctionen, als einfaches Symbol des zu übertragenden Eigenthums (Subhastation). Desgleichen war bei Eentumviralgerichten die hasta aufgepflanzt. — 3) Im Pr io at recht erscheint die hasta bei dem solennen Mancipationsact als festuca oder vindicta. Bei der Hochzeitsfeier wurde mit der kleinen hasta coelibaris das Haar der Braut geordnet, um die Gewalt des Mannes über feine Frau anzudeuten. — 4) Kriegswaffe der Triarier und der Velites (hasta velitaris), s. Waffen, 9. 10. — Besonders zu bemerken ist hasta pura, eine mititär. Auszeichnung für Tapferkeit (Sali. Jug. 85. Snet. Claud. 28.), f. Dona militaria, 6., eine Lanze ohne eiserne Spitze; auch ein Attribut (Scepter) von Göttern

5. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 630

1877 - Leipzig : Teubner
630 Laomedon — Laqueus. nachhomerischen Sage angehörig. Nach der Jliu Persis des Arktinos (von der die Chrestomathie des Proklos eine Uebersicht gibt) wird Laokoon, als die Griechen mit Hinterlassung des hölzernen Pferdes abgezogen sind, und die Troer unter Opfern und Schmäusen sich über die Erlösung von der Kriegsnoth freuen, mit einem seiner Söhne von zwei plötzlich erscheinenden Schlaugen erwürgt, weil er früher den Apollon beleidigt hatte und jetzt bei dem Opfer des Poseidon als Priester diente. Aineias wurde durch dieses Zeichen bewogen, Troja zu verlassen und in den Jda zu ziehen. Bei Sophokles, der einen Lao-koon dichtete, ist dieser ein Bruder des Anchises und wird, da er sich als Priester Apollons wider dessen Willen vermählt hat, beim Opfer des Poseidon am Meeresstrande mit seinen beiden Söhnen von den Schlangen gelobtet. Vergil (A. 2, 40 ff. 201 ff.) erzählt die Geschichte in etwas von den griechischen Quellen abweichend. Ohne Rücksicht auf die Verbindung mit Apollon und Aineias zu nehmen, läßt er ihn am meisten von allen gegen das der Athene geweihte Pferd eifern und seine Lanze in dessen Seite schleudern. Während er dem Poseidon am Meeresufer einen Stier opfert, kommen von Tenedos her zwei gewaltige Schlangen übers Meer, erwürgen ihn nebst seinen zwei Söhnen und bergen sich alsdann auf der Burg unter dem Bilde der Athene. Durch dieses Wuuder sehen die Trojaner die Erzählung des Stnon (s. d.) über die Bestimmung des heiligen Pferdes bekräftigt und beschließen, dasselbe in die Stadt zu ziehen, wodurch beim der baldige Untergang der Stadt herbeigeführt wirb. — Der Tod bey Laokoon und feiner beiden Söhne wird durch ' ein noch vorhandenes Kunstwerk (die Gruppe des Laokoon) dargestellt, das im 1.1506 zu Rom aufgefunden warb und sich bort im Belvebere des vattcantschen Palastes befiubet. Dieses berühmte Werk ist verfertigt von beit Rhobiem Agesanber Polyboros und Athenoboros (Plin. 36, 4 11 )' bereit Lebenszeit nicht bekannt ist. Währenb Wtnckelmann it. A. das Werk in die Zeit Alexanders des Gr. Hinaufrücken, Thiersch it. A. es in die römische Kaiserzeit verweisen, schlagen Anbere mit Recht den Mittelweg ein und versetzen es in die Blüthezeit der rhobischeu Schule unter die Dtadochen (250-200). Jene Rhobier wollen mit ihrer Virtuosität glänzen, ihre anatomischen Stu-bien beweisen, Effect machen. Laokoon ist ein Wunber der Kunst in Betracht des feinen und edlen Geschmacks in der Lösung einer so schwierigen Aufgabe und der tiefen Wissenschaft in der Ausführung, aber beutlich auf glänzenben Effect und Darlegung der Musterhaftigkeit berechnet und, verglichen mit beit Werken früherer Zeit, von einem gewissen theatralischen Charakter. Zugleich erscheint in biefem Werke das Pathos so hoch gesteigert, als es nur immer der ©inn der antiken Welt und das Wesen der bilbenben Kunst zuläßt, und viel höher, als es die Zeit des Phei-dias gestattet haben würde." O. Müller. Die Gruppe ist fast unverletzt erhalten. Ergänzt finb der rechte Arm des Vaters mtb des jüngern Sohnes, sowie die rechte Hand des älteren, außer-bem Einiges an bett Schlangen. Jene Ergänzungen finb aber nicht im Einklang mit der übrigen Gruppirnng und der Stellung und Hal- tung des Körpers; nothwenbig wirb bei Laokoon ein Hingreifen ober Hinneigen des rechten Armes nach dem Kopfe. Laomedon, Aaofiedcav, l) Sohn des Jlos und der Eurydike, Vater des Priamos, Tithonos u. A., sowie der Hesione, König in Ilion. Horn. Ii. 20, 236. Apollon und Poseidon dienten ihm um Lohn, indem jener die Rinder des L. aus dem Jda weidete, dieser entweder allein ober mit Apollon die Mauern von Jlios baute. Hom. Ii. 7, 452. 21, 441 ff. Nach späterer Sage half ihnen bei dem Bau Aiakos; wo der Sterbliche baute, konnte die Mauer erstümt werben, was mit Hülfe von beffen Nachkommen Telamon mtb Neptolemos zweimal geschah. Find. ol. 8, 30 ff. Da L. den beiden Göttern den Lohn versagte, schickte Poseidon ein Meerungeheuer, dem des L. Tochter Hesione ausgesetzt werden mußte. Herakles tödtete dasselbe, s. Herakles, 8. 11. — 2) L. aus Mtstilene, kehrte bei Alexanders d. Gr. Thronbesteigung ans der von Philipp über ihn verhängten Verbannung zurück, leistete im Kriege Dienste als Dolmetscher und hatte die Aussicht über die Kriegsgefangenen. Bei Vertheilung der Satravieen fiel ihm Syrien zu, das ihm auch 321 in der Vertheilung von Trisparadeisos bestätigt wurde. Im folgenden Jahre aber wurde er von Nikanor vertrieben und floh zum Alketas nach Karten. Arr. 3, 6. Just. 13, 4. Diod Sic. 18, 3. 43. Lapatliüs, -untis, bei Livius (44, 2. 6.) eilt Kastell am Paß Thempe in Thessalien, nördlich von Gonnos. Der Beiname Eharax bezeichnet es als verschanztes Lager für ein größeres Heer. Lapetlios, Aänrjq-og (fälschlich Lapithos), eine der bedeutendsten Städte an der Nordfeite der Insel Kypros, östl. vom Vvrgeb. Krommyon, früher Sitz eines kleines Reichs, bei den Römern Hauptstadt des nördlichen Theiles. Laphystion, Aacpyctiov ogog, ein 2800 Fnß hoher Berg in Boiotien westlich von der Kopäis zwischen Lebadeia und Koroneia, j. Berg von Granitza. Hier befand sich ein Tempel des Zeus Laphystios (s. Athamas), der Schauplatz alter Menschenopfer, uitb in der Nähe ein Tempel der Athene Jtonia. Paus. 9, 34, 5. Lapidatio, das Werfen mit ©teilten. Der rohe Pöbel machte davon Gebranch, um seinen I Haß oder seine Verachtung auszudrücken, nament-I lich bei Ausständen. Mehrmals kamen verhaßte Personen dadurch um das Leben. Weniger gefährlich war es, wenn im Theater nach schlechten Schauspielern mit Steinen geworfen wurde. Vgl. \ Meter ob. sät. 2. 6.: lapidatus a populo Va-tinius, cum gladiatorium munus ederefc, obti-nuerat, ut aediles edicerent, ne quis in arenam nisi pomuin misisse vellet. Lapithae f. Kentauren und Peiritlioos. Lapithos, Accni'd-oe, Berg in Triphylien, nahe der arkadischen Grenze, 3700 Fuß hoch, aus welchem der Anigros entspringt, nordwestliche Fortsetzung der Mintha; j. Kaiapha und Smerua. Paus. 5, 5, 8. Strab. 8, 344. Laqueus. Die Erbrosselung mit beut Strick (laqueo gulam fvangere, Sali. Cat. 55., iugu-lare, strangulare) war eine alte römische Strafe und würde niemals öffentlich, sondern blos im Gefängniß vollzogen. Diesen Tod er-

6. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 185

1888 - Leipzig : Teubner
185 Danewerk. Die streicher holen den abziehenden Feind bei versee ein und bleiben in einem blutigen Gefechte Sieger. Die Preußen unter Prinz Friedrich Karl beginnen die Belagerung und Beschieung der starken Dppeler Stellung auf der Halbinsel Sundewitt. Am 18. April 1864 werden die Dppeler Schanzen mit Sturm ge-nommen. Die Dnen fliehen auf die Insel Alfen. Inzwischen war von den Verbndeten auch die Grenze Jtlands . 249. berschritten, und bald war die Halbinsel bis zum Limsjord besetzt. Auch zur See wurde gefochten, bei Rgen und bei Helgoland. Die fremden Mchte, welche das Londoner Protokoll unter-zeichnet hatten, vermittelten einen Waffenstillstand und erffneten eine Friedenskonferenz in London. Aber Preußen und Ostreich sagten sich von dem Londoner Protokoll los, und alle Vorschlge scheiterten an der Hartnckigkeit Dnemarks. Der Krieg begann von neuem. Die Preußen setzten am 29. Juni nach Alfen der und vertrieben die Dnen von der Insel. In Kopenhagen sank der Mut. Bald wehten die deutschen Fahnen in Skagen; die friesischen Inseln (welche sind das?) wurden durch die streicher von den Dnen befreit. Dnemark bat um Frieden und trat am 30. Oktober 1864 in Wien Schleswig-Holstein und Lauenburg an streich und Preußen ab. Die Bundestruppen (Sachsen und Hannoveraner) rumten Holstein. Der deutsche Krieg von 1866. Der gemeinsame Besitz der Herzogtmer und die Frage, was . 250. aus denselben werden solle, fhrte bald zu Zerwrfnissen zwischen den beiden deutschen Gromchten. Ostreich und die anderen deutschen Staaten schlugen die Einsetzung des Herzogs von Augustenburg vor. Preußen wollte die Bildung eines neuen deutschen Kleinstaates nicht zulassen; es wnschte selbst in den Besitz dieser Lnder zu kommen. Jedenfalls verlangte Preußen fr den Fall der Einsetzung des Augustenburgers, da die Kriegs- und Seemacht der Herzogtmer (der Kieler Hafen!) unter seine Fhrung gestellt wrden, um diesen vorgeschobenen Posten des Deutschtums besser verteidigen zu knnen. ftreich aber wies diese Bedingung zurck. Noch einmal wurde der offene Bruch hinausgeschoben durch die bereinkunft zu Gast ein (14. August 1865): Preußen bernimmt vorlufig die Verwaltung Schleswigs, Ostreich diejenige

7. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 23

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Die Zeit Cäsars 23 verfahren, als man ihm seine Legionen genommen, wie man mit rücksichtsloser Verletzung allen Brauches die Tribunen in der Ausübung ihrer verfassungsmäßigen Hechte beschränkt habe. Er erinnerte ferner daran, wie er immer wieder Vergleichsbedingungen vorgeschlagen, immer wieder um eine Unterredung gebeten habe und ihm das verweigert worden sei. Schließlich richtete er an den Senat die dringende Mahnung, in gerechter Würdigung aller dieser Umstande, die Regierung des Staates in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit ihm zu führen ; hindere sie jedoch daran die Angst, so werde er ihnen nicht weiter lästig fallen, sondern allein die Regierung führen. An Pornpejus aber müsse man Gesandte schicken, um die Beilegung der Feindseligkeiten zu erreichen. Y) Die Schlacht bei pharsalos. Cäsar, Bürgerkrieg Iii 92—94. 96. Zwischen den Schlachtlinien (des däfar und Pornpejus) befand sich gerade so viel Raum, daß beide Heere zum Angriff aufeinander vorgehen konnten. Pornpejus aber hatte feinen Leuten den Befehl gegeben, den Angriff der (Eäfarianer stehenden Fußes zu erwarten und sich nicht von der Stelle zu rühren, damit sich die feindliche Schlachtlinie auseinanderziehe. Angeblich hatte er das auf Rat des G. Triarius angeordnet. (Erhoffte, daß dabei Metducht des ersten Anpralls und die Kraft der Soldaten gebrochen, die Schlachtlinie selbst aber auseinandergerissen werde,' seine eigenen Leute dagegen sollten so in den Stand gesetzt werden, in festgefchloffener (Ordnung die zerstreuten Gegner anzugreifen, weiter erwartete pornpejus, daß die Lanzen leichter auftreffen würden, wenn er seine Soldaten an (Drt und Stelle zurückhielt, als wenn er sie in die geschleuderten Geschosse hineinlaufen ließ. Gleichzeitig werde man mit dieser Maßregel erreichen, daß Cäsars Mannschaften, die nun den doppelten weg zurückzulegen hätten, ganz außer Atem und erschöpft ankämen. Als aber die däfarianer aus das gegebene Zeichen mit geschwungenen Lanzen vorwärts stürmten und dabei bemerkten, daß die Pompe-janer keinen Gegenangriff unternahmen, hielten sie als erfahrene und in früheren Kämpfen geübte Soldaten von selbst an und machten etwa auf halbem Wege halt, um nicht mit erschöpften Kräften beim Gegner anzukommen. Hach kurzer Zeit nahmen sie dann ihren Ansturm von neuem auf, warfen ihre Lanzen und zogen dann schleunigst, Cäsars Befehl gemäß, die Schwerter. Doch auch die Pompejaner zeigten sich der Lage gewachsen: sie hielten dem Hagel der Lanzen stand, wichen auch nicht vor dem Angriff der Legionen und bewahrten ihre Ordnung unerschütterlich; nachdem sie die Lanzen geschleudert, griffen sie ihrerseits zu den Schwertern. Zu gleicher Zeit ging die gesamte Reiterei

8. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 7

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3. Der Timbernkrieg 7 den Feuersbrunst auf die Gegner ein; niemand vermochte ihrem An-sturm zu widerstehen, alle, auf die sie trafen, wurden ihre sichere Beute, fluch zahlreiche starke Heere der Römer und deren Feldherren, die das jenseitige Gallien hatten verteidigen sollen, waren von ihnen schmählich vernichtet worden, vornehmlich diese Niederlagen der Römer hatten in ihnen den Entschluß geweckt, gegen Rom selbst zu ziehen. Als die Römer von vielen Seiten so bedrohliche Nachrichten erhielten, riefen sie Marius herbei, um ihm die Führung in diesem Kriege zu übertragen. b) Die Schlacht bei Dercellä. plutarch, Marius 24—27. Marius begab sich nun zu (Eatulus, machte diesem wieder Ittut1 und lieft feine eigenen (Truppen aus Gallien kommen. Als diese eingetroffen waren, ging er über den Po, um die Barbaren am weiteren Eindringen in Italien zu hindern. Bojorix, der König der Cimbern, ritt mit wenigen Begleitern an das römische Lager heran und ließ an Marius die Aufforderung ergehen, Tag und Ort für die Schlacht zu bestimmen, in der er mit ihm um den Besitz des Landes kämpfen wolle. Marius gab zur Antwort, noch nie hätten Me Römer für eine bevorstehende Schlacht vom Feinde Ratschläge entgegengenommen, doch wollten sie den Cimbern in diesem Punkte willfahren. So bestimmten sie denn den dritten Tag für die Schlacht und als Kampfplatz die Ebene von Dercellä, die den Römern die Möglichkeit bot, ihre Reiterei gut zu verwenden und ihre Heeres-massen zu entfalten. Am festgesetzten Tage rückten beide Heere zur Schlacht aus. (Eatulus hatte 20 300 Mann, die Streitkräfte des Marius beliefen sich auf 32 000 Mann; diese verteilte er auf die beiden Flügel, während sich (Eatulus in der Mitte der Schlachtlinie aufstellte. So berichtet Sulla, der selbst am Kampfe teilgenommen hat. Das Fußvolk der Timbern rückte in ruhiger Haltung aus dem Lager hervor und nahm eine Aufstellung, deren Tiefe an Ausdehnung der Front gleichkam; jede Seite (dieses Dieretfs) war 30 Stadien lang. Die Reiter zählten 15 000 Mann; in glänzenden Rüstungen sprengten sie heran: sie trugen Helme, die den Rachen furchtbarer Tiere glichen oder sonst eigentümliche Gestalt zeigten; auf den Helmen hatten sie Haarbüsche in Form von Flügeln, durch die sie noch größer erschienen, als sie tatsächlich waren; mit eisernen panzern waren sie angetan, an ihren Armen glänzten große weiße Schilde. Jeder Reiter führte einen Wurfspieß mit doppelter Spitze, im Nahkampf gebrauchten sie mächtige, wuchtige Schwerter. Die Reiterei ging nun nicht auf die Front der Römer ' f1 Während Ttcartus in Gallien die Teutonen besiegte, wurde (Tatulus in Italien von den Cimbern hart bedrängt.

9. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 8

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
8 I. Die Seit der Kämpfe zwischen Optimalen und Volkspartei los, sondern zog sich nach rechts, um die Römer allmählich in die mitte Zwischen sich und ihr Fußvolk, das links stand, zu bekommen. Die römischen Feldherrn bemerkten die List, doch konnten sie ihre Soldaten nicht mehr zurückhalten: einer hatte gerufen, die Feinde fliehen, und nun stürmten alle zur Verfolgung (der Reiter) los. Unterdessen kam auch das Fußvolk der Barbaren heran, wie eine gewaltige vom Sturm bewegte Meeresflut. ©roßen Vorteil brachte den Römern die herrschende Hitze und ferner der Umstand, daß die Sonne den Timbern ins Gesicht schien. Diese leben in schattigen, kalten Gegenden und sind daher an Frost gewöhnt, dagegen erlagen sie der Hitze völlig: sie keuchten und schwitzten stark und hielten zum Schutze die Schilde vor das Gesicht. Die Schlacht war nämlich kurz nach der Sommersonnenwende, nach römischer Zählung drei Tage vor dem Neumond des jetzigen Monats Hugust, des damaligen Sejtilis. Huch der dichte Staub, der die Feinde verbarg, trug weiterhin dazu bei, den Tttut der Römer zu heben; denn so sahen sie von der Menge der Feinde zum großen Teil nichts, sondern jeder beschäftigte sich mit den ihm gegenüberstehenden Gegnern, auf die er im Hnsturm gestoßen war, ohne durch den Hnblick der übrigen beunruhigt zu werden. Der größte und streitbarste Teil der Feinde wurde auf dem Schlacht-felde selbst niedergemacht. Um nämlich zu verhindern, daß die Schlachtlinie durchbrochen würde, hatten sich die in den vordersten Reihen Kämpfenden mit langen Ketten, die an den Leibgurten befestigt waren, aneinander gebunden. Hls nun die Römer die fliehenden Feinde bis zu ihrem Lager verfolgten, bot sich ihnen ein erschütternder Hnblick dar: die Frauen standen in schwarzen Gewändern auf den wagen und töteten die fliehenden Krieger, ihre Männer, Brüder und Väter; ihre kleinen Kinder erwürgten sie mit eigener Hand und schleuderten sie unter die Räder der wagen und die Hufe der Zugtiere; dann gaben sie sich selbst den Tod. Dbschon viele von ihnen so umkamen, wurden doch mehr als 60 000 gefangengenommen; die Zahl der in der Schlacht Gefallenen soll noch einmal so groß gewesen sein. Der Sieg wurde im wesentlichen als Verdienst des Marius angesehen, einmal im Hinblick auf den bereits von ihm errungenen (Erfolg 1 und dann mit Rücksicht auf das Hmt, das er bekleidete2. Die Menge bezeichnete ihn sogar als den dritten (Brün-der Roms, da die Gefahr, vor der er den Staat bewahrt, ebenso groß gewesen sei wie die, die einst von den (Balliern gedroht. 1 Über die (Teutonen. 1 rrtarius war Konsul, Catulus Prokonsul.

10. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 28

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
28 H. Die Begründung der Monarchie Diejenigen, die es auf einen Umsturz der bestehenden Verhältnisse abgesehen hatten, richteten allein auf Tu. Brutus oder doch auf ihn zuerst ihr Augenmerk. Mit ihm selbst wagten sie nicht davon zu sprechen, dagegen versahen sie nachts die Rednerbühne und den Richterstuhl, auf dem er seines Amtes als Prätor mattete, mit allerlei Inschriften, die etwa-lauteten: „Brutus, du schläfst!" oder „Du bist kein Brutus !" Als Cassius bemerkte, daß dadurch der schlummernde Ehrgeiz des Brutus angestachelt wurde, setzte er ihm mit aufreizenden Reden noch mehr als früher zu; haßte er selbst doch Cäsar auch noch aus persönlichen Gründen. Bei Cäsars Eintritt erhob sich der Senat1, um ihm seine (Ehrfurcht zu bezeugen. Die Trtitoerfchtvorenen des Brutus traten zum Teil hinter Cäsars Stuhl, zum Teil kamen sie von vorn heran, wie wenn sie Tillius Cimber bei dessen Fürbitte für seinen verbannten Bruder unterstützen wollten. So gelangten sie mit jenem bis an Cäsars Stuhl. Cäsar wies von seinem Sitz aus ihre Bitten zurück, und als sie dringlicher wurden, gab er jedem seinen Unwillen zu erkennen. Da ergriff Tillius Cäsars Toga mit beiden Händen und zog sie ihm vom hals herab; das war das verabredete Zeichen zum Angriff. Zuerst stach ihn Casca mit dem Dolche in den Nacken, doch war die Edunbe weder tödlich noch tief, vielmehr war Casca, begreiflich genug, zu Beginn eines solchen Wagnisses in großer Aufregung. So war Cäsar imstande, sich umzuwenden, den Dolch zu ergreifen und festzuhalten. Hast gleichzeitig rief der (Betroffene auf lateinisch: „verruchter Casca, was tust du?" Der Mörder aber schrie seinem Bruder auf griechisch zu: „Bruder, hilf mir!" Das war der Anfang des Inordanschlags. Und nun packte alle, die nicht eingeweiht waren, angesichts dieser Vorgänge solcher Schrecken und solches Entsetzen, daß sie nicht zu fliehen oder Cäsar zu verteidigen, ja, daß sie nicht einmal einen Laut von sich zu geben wagten. Jetzt zog ein jeder von den verschworenen, zum Morde entschlossen, seinen Dolch. Cäsar war von allen Seiten völlig umringt; wohin er seinen Blick wandte, begegnete er drohenden Stößen und erhobenen Klingen. Gesicht und Augen wurden ihm durchbohrt, wie ein Tier ward er von allen abgeschlachtet; denn jeder sollte an dem Opfer seinen Teil haben und von dem Blute kosten. Deshalb führte auch Brutus einen Stoß gegen Cäsars Unterleib. Cäsar, so berichten einige Schriftsteller, versuchte sich gegen die verschworenen zu wehren und warf sich unter lautem Schreien hin und her; als er dann aber Brutus mit gezücktem Dolche erblickte, zog er sein Gewand über das Haupt und gab sich den Gegnern preis. Mar es Zufall, ober wurde Cäsar von seinen Mördern dorthin gestoßen, 1 Die Senatsfitzung fand in einer Säulenhalle statt, die nebst dem anstoßenden Theater von Pompejus errichtet worden war.
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